Mein Schwiegervater erzählt jedes Mal nur noch davon, wer dieses Mal schon wieder gestorben ist. Ihn selbst plagen zunehmend Schmerzen aufgrund seiner kaputten Hüfte.
Es ist komisch, wie Gott gerade die Dinge nimmt, auf die sich die Menschen jahrzehntelang etwas einbildeten. Er war der große Macher und Schaffer, Arbeit sein ein und alles. Groß und stark kannte man ihn. Und jetzt wird er genau dazu immer weniger fähig, sein starker Körper vollbringt immer öfters nur noch Schmerzen. Und jetzt, da immer mehr Kollegen, Freunde und Verwandte sterben, kommt langsam das Grübeln. Ich bete, dass am Ende dieses Grübelns ein wenig Gotteserkenntnis steht.
Es hat schon eine gewisse Ironie. Im Altersheim habe ich das früher öfters beobachtet. Dem großen Denker wird das Denken genommen, im Extremfall bis zur Demenz, dem großen Schaffer seine körperliche Kraft, bis hin zum Rollstuhl. Ich sehe darin einen Sinn, sich neu zu bedenken, indem wegfällt wofür man sich all die Jahre hatte rühmen können. Am Ende sind wir dann doch wieder angewiesen wie ein Kind auf andere und in der finalen Erkenntnis, wenn sie einem vergönnt ist durchzubrechen, angewiesen auf den himmlischen Vater und seine Gnade.
Wir werden nicht gefragt und doch stellen wir in gewisser Weise die Weichen selbst.
Leben ist so viel mehr als jagen und sammeln 😉
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ich denke, es ist in alles Lebensphasen wichtig, mit zu gehen, sich nicht dagegen zu stellen
das ist auch interessant im klassischen indischen Denken.
Yoga/ Meditation u.ä. ist dort eine Sache der dritten Lebensphase
Erst wächst man auf, lernt, baut sich seinen Job auf
Dann gründet man eine Familie, ist dafür zuständig, verantwortlich
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wendet man sich nach Innen, sich selbst zu
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