Sie ist mein Liebling, mich, Gott und die Welt von außen betrachten. Darüber zu spekulieren, wie alles zusammenhängt, was in Goethes Worten die Welt in ihrem Innersten zusammenhält. Wer es schafft einen Schritt zurück zu treten und die Vogelperspektive einzunehmen, dringt in ganz neue Dimensionen vor, in Wirklichkeiten, die eine poetische Schönheit liefern.
Aber nicht immer ist es diese Sicht auf die Dinge, die uns dem Leben am nähsten bringt. Ihr gegenüber haben wir meinen rasenden Pulsschlag beim ersten Kuss, die wilden Gedanken vor dem ersten Date. Die Erinnerung daran wie sie ihren Kopf nach dem Kuss neigte, als könnte sie es nicht fassend. Meine lähmende Angst vorm Autofahren. Die tausend Späße eines einfach nur ausgelassenen Abends mit Freunden. Nervöse Stunden vor der nächsten Prüfung. Der brennende Atem, während ich der Bahn hinterher rannte. Die vielen ungeplanten Momente meines manchmal verplanten vormichhintrottens, die nur subjektiv im verrückten Strom des Lebens einen Sinn ergeben.
Der glücklichste Menschen auf Erden ist jener, der diese beiden Perspektiven kennt, sie genießt und bei dem sich beide Lebens-Perspektiven als Einheit wie ein Puzzle ineinanderstecken.
Leben heißt 50% Pläne und Strukturen.
Und 50% Chaos-Bewältigung.
Idealerweise 😉
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