Habt ihr euch eigentlich schon einmal die erste Schöpfungsgeschichte in 1. Moses 1 durchgelesen?
Da erschafft Gott das Universum und scheidet am ersten Tag Licht von Dunkelheit „und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht“.
Nun gibt es damit nur ein kleines Problemchen. Gott erschafft die Sonne, die für Tag und Nacht verantwortlich ist, erst später.
Es ist unhistorisch anzunehmen, dass Moses oder der Autor von 1. Moses nicht wusste, dass Tag und Nacht mit dem Lauf der Sonne zusammenhängen. In einer Agrargesellschaft und insbesondere in einer Wüstenzivilisation, in der Nacht und Tag recht plötzlich über einen kommen, ist dieser Zusammenhang mehr als offensichtlich. Moses wurde am ägyptischen Hof zum Ersatz-Pharao ausgebildet. Selbst wenn man annimmt, dass ein anderer Autor war, muss dieser für die damalige Zeit zur gebildeten Elite gehört haben. Sie wussten ganz genau, dass Tag und Nacht, Licht und Finsternis von der Sonne abhingen. Die Reihenfolge musste bewusst so gewählt worden sein.
Was der Text also eigentlich aussagt, und überraschenderweise sehr gut zu unserem Einsteinschen Weltbild passt: Gott erschafft am ersten Tag die Zeit.
Wie wir seit Einstein wissen ist Zeit nämlich auch mit dem Urknall erst entstanden und nicht schon immer gewesen. Wir leben in einem Raum-Zeit-Kontinuum, das rückwärts betrachtet auf eine Singularität zuläuft.
Was wiederum eine Aussage über Gott zulässt: Gott ist nicht Teil unseres Zeitkontinuums.
Das wiederum passt gut zu den verwirrenden Beschreibungen Gottes und der Welt. Jahwe heißt = „Ich bin“. Bei Gott ist gewissermaßen alles Gegenwart, sowohl Vergangenheit wie auch Zukunft. Gott IST einfach nur. Damit erklärt sich auch der scheinbare Widerspruch zwischen Bibelstellen, die den freien Willen ins Zentrum stellen und Bibelstellen, die eine allwissende Voraussicht Gottes nahe legen. Aus Menschenperspektive verläuft Zeit linear, aus Gott Perspektive dagegen ist alles gleichzeitig.
Man könnte womöglich sogar sagen, Gott ist der einzige, der wirklich in der Gegenwart leben kann.Obgleich Buddhisten es in ihrer Meditation versuchen zu erreichen, kein Mensch erlangt wirklich das Ziel je vollkommen bewusst im Jetzt zu leben. Das angepeilte Jetzt ist zum Zeitpunkt des bewussten Empfindens und Wahrnehmens entweder noch Zukunft oder bereits wieder Vergangenheit. Wir können den Moment nie ganz greifen und für uns gewinnen. Denn die Gegenwart gehört ganz alleine Gott, dem „Ich bin“.
Aber warum hat Gott Zeit geschaffen? Meine Vermutung lautet, der Offenbarung wegen. Für Lernen und Erkennen benötigt es den Faktor Zeit. Für Staunen braucht es ein vorher und ein nachher. Für Entscheidungen und damit auch für freien Willen braucht es Zeit. Also für alle unsere menschlichen Eigenschaften, die uns so besonders machen, und in denen Gottes-Offenbarungen möglich sind braucht es Zeit. Darum hat Gott gleichzeitig Raum und Zeit geschaffen.
das gefällt mir ja super gut
und ich würd mal so sagen
Gott braucht Menschen um sich auszudrücken, zu handeln, zu wirken
Und der Mensch braucht die Zeit um sich zu orientieren.
was die Meditation angeht:
Nein – es gibt kein Jetzt wegen der Unendlichkeit nach Innen.
is schon wieder vorbei, du kannst es nicht fassen
Und doch – wenn du Jetzt nicht begreifst als einen Moment, eine Millionenstel Sekunde, irgendeine Art von ZeitEinheit
sondern als die GleichZeitigkeit von Allem
und das kann man erleben
Manches kann man nicht befriedigend in Worte fassen,
nur umschreiben, andeuten, dann hängt es von der Erfahrens-Welt des Empfängers ab, ob der sehen kann, was du meinst.
Das is nur logisch, sobald es um Dinge geht, die rausfallen aus all dem, was der liebe Gott für uns Menschen erfunden hat, damit wir nich durchdrehen – Raum, Zeit, RaumZeit 😉
jetzt grad seh ich erst deinen Satz oben
„Für Gott ist alles gleichzeitig“
und ich red von der
GleichZeitigkeit von Allem
…
aber warum auch nicht – angeblich hat Er uns ja nach seinem Bilde geschaffen 😉
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und manche sind auch einfach zu doof, einen Eimer Wasser umzukippen 😆
ís doch so
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