Der Mensch ist ein seltsames Tier. Wir sind das einzige Lebewesen auf Erden, das seinen Platz erst finden muss.
Nur die wenigsten, würde ich gar behaupten, sagen von sich ihn gefunden zu haben. Ein Wolf macht sich dagegen keine Gedanken darüber, er weiß instinktiv, was es bedeutet ein Wolf zu sein. Die wenigen Exemplare, die es eventuell auch unter den Tieren nicht wissen, überleben jedenfalls meistens nicht lange.
Aber der Mensch ist anders. Er steckt irgendwo zwischen den Welten und weiß nichts damit anzufangen. Sein Leben ist irgendwie komplizierter.
Instinkte und Sehnsüchte aus tieferen animalischen Teilen der Seele fordern uns permanent nach unmittelbaren Jetzt-Handlungen und durchzucken unser Erleben der Welt. Auf der anderen Seite finden wir unsere weite Gedankenwelt und die aus ihr hervorgehenden Gefühle, Sehnsüchte und durchdachten Gedankenmodelle. Und dazwischen erleben wir eine breite Vielfalt an bunten Wahrnehmungsformen, die sich aus unserer einzigartigen Natur aus Unterbewusstsein und Selbstbewusstsein bilden.
Das ist sehr verwirrend, insbesondere wenn beide nicht in dieselbe Richtung zu steuern scheinen. Ganze Serienreihen bauen auf diesem Widerspruch auf, z.B. zwischen triebhafter Anziehung und romantischer Verliebtheit. Wir sind hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen bewussten und unterbewussten Stimmen in uns.
Wohin zieht es dich am ehesten? Bist du ein Mensch, der sich im Strom seiner innersten Empfindungen treiben lässt oder seinen selbstbewussten Wahrnehmungen folgt?
Viele Menschen neigen zu dieser Polarisierung. Auf der einen Seite die Platonisten oder Stoiker, auf der anderen Seite Romantiker oder Emotionalisten. Weil wir der Verwirrung entfliehen wollen, aufgrund der Furcht unseren Platz nicht zu finden, flüchten wir uns in ein polarisierendes Weltbild. Auf der einen Seite diejenigen, die dem Instinktiven mit großer Skepsis begegnen und hinter animalischen Trieben gar den Teufel am Werk vermuten. Auf der anderen Seite Reihen an Selbsthelfer-Ratgeber, die den Weg zum wahren, inneren Selbst ebenen wollen. Sie beginnen gerne damit den „Ballast“ der Gedankenwelt beiseite zu schieben und sie somit als aufgezwungene Fassade oder gar als Hindernis zum wahren Ich oder dem Leben im Moment verächtlich zu verdammen.
Doch ist diese Polarisierung nicht ein Fehler? Macht diese Doppelnatur uns Menschen nicht erst besonders? Auf der einen Seite sind wir dem Tier und damit der Natur und aller Schöpfung nahe, auf der anderen können wir mit bloßer Gedankenkraft alle dem Tier auferlegten Begrenzungen überwindend. Werden wir nicht erst in unserer Komplexität ein vollkommener Mensch?
Hat es vielleicht sogar einen Sinn, dass wir auf diese verwirrende Art und Weise gestrickt sind? Lohnt es sich nicht gar danach zu suchen, unserer verwirrend komplexen Menschlichkeit auf die Spur zu kommen? Sind wir, man wage es kaum zu denken angesichts der großen Unsicherheiten und inneren Konflikte, die es in uns kreiert, sind wir eventuell genau so geplant gewesen?
Die Mischung macht es.
Verstand ohne Gefühl ist seelenlose Kälte, mit der sich auch ein KZ verwalten lässt. Gefühl ohne Verstand ist Spielball der Launen und des Außen. Das rechte Mass…spüren, was ist, die Folgen einer Entscheidung abschätzen…sich entscheiden. Jeden Tag, im Kleinen wie im Großen.
Chef ist nicht der Verstand 😉
Kling provokativ und ist es auch in dieser Zeit 😉
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Interessant wie häufig heutzutage der Sinn gesucht wird. In folgenden Links
http://theoblog.de/gott-schenk-uns-sinn/27109/comment-page-1/#comment-59628
und
http://theoblog.de/irgendjemand-muss-ja-werte-schaffen/27116/?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+theoblogde+%28TheoBlog.de%29
habe ich meine Meinung schon vertreten, die auch hier genau hineinpasst und auf Jesus aufbaut. Nicht jedoch auf die Amtskirche.
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Ich hatte glücklicherweise mal eine Vision,
das hatte aber nix zu tun mit Team oder Rollen oder so.
Es zeigte mir zeit-übergreifende Zusammenhänge
und
dass mein Platz da ist, ich einen Platz habe auf dieser Welt
und das ich nichts tun muss
sondern ganz unweigerlich da lande, wo ich hin gehöre
und da Willkommen und richtig bin.
und da mein Konfirmations-Spruch lautet
Glaubet an das Licht solange ihr’s habt, damit ihr des Lichtes Kinder werdet
glaube ich einfach mal meinen Visionen, wenn ich sie habe 🙂
was jetzt nicht so verstanden werden soll, dass ich ständig so durch die Gegend visioniere 😆
es sind seltene Erlebnisse
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Ich hatte leider nicht die Gnade einer Vision. Alles hart und mühsam erdacht.
Zu Deinem Konfirmationsspruch:
Mir gefällt sehr und darum ist Leid in der Welt, als Konsequenz des Freien Willens:
Die Dunkelheit ist, damit man das Licht erkennt. Dunkelheit natürlich auch als Metapher.
Dieser Blog gefällt mir sehr!
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manches ist Gnade – das ist wahr, das kann man nicht machen
–
Jedoch stehe ich dem Denken skeptisch gegenüber
Alles an seinem Platz
In vielem muss man denken – Buchhaltung und so 😉
In den wichtigen Dingen des Lebens jedoch kommt man ohne Denken weiter
Der menschliche Verstand ist so begrenzt
Wir können nur denken was wir kennen
Wir können nur wahrnehmen, was wir uns vorstellen können
Das Denken abschalten – dann kommen Antworten, steigen aus dir auf – das ist meiner Ansicht nach oft der bessere Weg
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Was den Job angeht bin ich Office Manager ( auf auch nich Deutsch würde man das wohl Team-Assistentin nennen 😉 ich mach ein bisschen Buchhaltung, ein bisschen Personal, ein bisschen Bestellungen und noch ein gefühlte paar hundert andere bisschen 😆
Is ein schöner Job, mach ich gerne 🙂
noch mal zum Denken:
Ich denke gerne!
Ich mach mir so meine Gedanken über Gott und die Welt, über die Menschheit, die Evolution, das Universum und alles mögliche andere
das seh ich aber alles als Hobby an, als Vergnügen
dagegen steht alles, worüber ich mir entscheidungs-mäßig den Kopf zerbrechen täte
alles, wo ich nicht weiter weiß
da hat die Erfahrung ganz klar gezeigt:
Frage formulieren, Thema vergessen, Antwort kommt
Irgendwann weiß ich es dann – am ehesten, wenn ich NICHT drüber nach denk
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