Meine, ja tatsächlich freiwillig erwählte, vorösterliche Fastenzeit begann am Aschermittwoch zuerst einmal mit einem kräftigen Kaffeeentzug. Spätestens gegen Mittag begriff mein Körper, dass er an diesem Tag auf sein liebgewonnenes Koffeein verzichten musste und sendete kleine Bauarbeiter in meinem Kopf hinter die Stirn, die fleißig, wie sie nun einmal sind, ihre Presslufthämmer auspackten und mir schöne Kopfschmerzen bereiteten.
Aber es ist tatsächlich auch ein gutes Gefühl, spätestens jetzt ab Tag 3. Ich erwache morgens und bin frei. Ein Stück äußere Gewohnheit ist abgefallen, ich bin wieder mehr auf mich selbst zurückgeworfen.
Ich bin doch ein ziemliches Gewohnheitstier. Das merke ich schon daran, dass meine Bäckerin gar nicht mehr fragt, was ich möchte. Sie streckt es mir schon entgegen, wenn sie mich morgens durch die Tür treten sieht. Andererseits liebe ich es auch nach ein paar Monaten eine Gewohnheit von einem Moment auf den anderen einfach zu ändern und gegen eine andere einzutauschen.
Gewohnheiten helfen einem oft, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Durch Gewohnheiten sind viele Tagesabläufe automatisiert. Auf diese Weise habe ich mehr Zeit zum Denken. An manchen Tagen bin ich morgens so tief in meinen Gedanken versunken, während sich meine gewohnten Morgenrituale vollkommen automatisch abspulen, dass ich am Ende erstaunt vor der Haustüre stehe und mich frage, wie ich da hin gekommen bin und wer eigentlich meine Kaffeekanne gefüllt hat. Zumindest letzteres kann jetzt in der Fastenzeit nicht mehr geschehen. Kaffee ade.
Gewohnheit für das, was sein muss, wär ja blöd, wenn wir jeden Morgen darüber nachdenken würden, ob wir uns die Zähne putzen und wie man das wohl macht
aber Intelligenz ist keine feste Größe
auf die Verbindungen kommt es an – und die schafft man nur, wenn man Neues aufnimmt
und
wer etwas bewusst irgendwo hin legt, braucht es später nicht zu suchen
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…stehe ich vor der Tür und wundere mich…
Klasse ! 🙂 !
Genau so sieht, sie aus, die Routine, mit der auch ich meinen Tag beginne. Variationen ergeben sich durch gewisse Verspätungen, was das aufstehen angeht. Auch bei den Yoga-Übungen gibt es Unterschiede, je nach körperlicher/seelisch/geistiger Verfassung.
Zeug verlegen…ich hasse suchen zu müssen. Nervende Zeit-Vergeudung. Ergo haben die meisten Dinge des täglichen Gebrauchs ihren festen Ort, wenigstens eine konstante Richtung, in die ich mich nur wenden muss. Meinetwegen intuitiv 😉 Das kriege ich auch unterwegs halbwegs auf die Reihe, mit ein wenig Ordnung. Auch da pflege ich meine Rituale, was den Tagesbeginn angeht. Ohne Koffein? Geht gar nicht. Bei mir allerdings in der Form von Grüntee. Auch auf Reisen habe ich immer einen kleinen Wasserkocher und alles andere nötige Zubehör inklusive Isolierkanne dabei, um mir morgens meinen Tee zu machen, Essen ist da nicht so wichtig, Obst und solche Dinge lassen sich überall organisieren.
Andererseits mag ich manchmal auch spontane Änderungen in der Matrix. Damit das Leben nicht so fad wird und der Geist mal wieder beschäftigt wird 🙂
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ich fahr ohne meinen Wasserkocher auch nirgendwo hin 😉
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