In mir steht eine Tür, verriegelt und von schweren Balken verschlossen, auf mich wartend, dass ich sie aufbreche und durchschreite. Ich starre sie an, wandere auf und ab, mir neue Pläne zurecht legend, wie ich ihren Widerstand niederschmettere. Sie belächelt geduldig meine Aufregung und die wilden Gedanken, die sich zum Turm emporklimmen. Ich renne gegen die Tür an und führe alle Geschütze auf, die sich meine Fantasie ausdenken kann. Doch jeder Versuch sie zu durchdringen ist ein weiteres Scheitern. Unruhig wandere ich in mir auf und ab, ein aufgescheuchter Tiger in seinem Käfig. Das blecherne Brüllen, das entschlossen meinen Kehlkopf zum Instrument gegen ihr Schloss macht, stärkt die Türe lediglich in ihrem Entschluss umso fester verschlossen zu bleiben. Könnte ich doch wenigstens einen kurzen erfrischenden Blick hinein erhaschen! Aber sie gönnt mir keine Ruhe. Jeden Winkel durchstöbere ich nach einem Schlüssel, der muss doch irgendwo zu finden sein. Keine Sekunde vergeude ich an Rast, muss doch der Weg frei gemacht werden, durch diese Türe einzutreten in den so sehnlich erhofften Raum stiller Ruhe. Lass mich doch in mir zur Ruhe kommen! Wie laut muss ich denn noch werden, ehe mir Einlass gewährt wird?
An guten Tagen
fällt es mir auf
Sie ist nur angelehnt
Kein Schloss
Kein Schlüssel nötig
Sie sieht nur so aus
als ob
Furcht einflößend
scheinbar unüberwindbar
Nur zu Schein
An weniger guten Tagen
glaube ich dem Bild
Grüße & gute Nacht.
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Hat dies auf Christen finden Ruhe rebloggt und kommentierte:
Eine gute Beschreibung menschlicher Unruhe.
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