Sehe ich mich, erblicke ich zuallererst, was ich gerne wäre oder aber das exakte Gegenteil, ein verzerrtes Spiegelbild meines wahren Selbst. In diesem Bild vermischen sich Wunsch und Realität, Fantasie und Wahrheit ineinander. Wäre ich wirklich jene Person, die ich dort sehe, müsste ich der schlimmste oder der beste Mensch sein, der diese Erde derzeit belebt. Auf jeden Fall sind Überbewertungen kennzeichnendes Merkmal meiner Selbstsicht, ob größer oder kleiner, auf jeden Fall extremer. Wie könnte es auch anders sein, bin ich doch der einzige, den ich wirklich kenne, besteht jede Faser der von mir wahrgenommenen Wirklichkeit doch in Wirklichkeit aus mir selbst, da alle Wahrnehmung von ihr in mich und meine ganze Persönlichkeit getunkt und von mir auf die mir ganz eigene Art und Weise gefärbt wird. Ich bin kein seelenloser Roboter, ich kann nur erkennen, was mir selbst entspricht.
Ich denke, also bin ich. Dieser berühmte Satz Descartes spiegelt tiefen Skeptizismus gegenüber allem gefestigten Wissen wider und führt alles hinein in die Innerlichkeit des bloßen sich sicher sein Könnens der eigenen Existenz, die als einzige durch das Reflektieren über eben diese, gewiss ist. Umgekehrt bedeutet es, dass auch alle festgestellte Wirklichkeit auf diese Innerlichkeit zurückgeführt wird, da sie nicht unabhängig von mir selbst wahrgenommen werden kann. Das war Antrieb eine empirische Wissenschaft zu schaffen, die an Hand ihrer wissenschaftlichen Methodik gesichertere Erkenntnisse über die Welt erlangen sollte, die unabhängig sind vom Beobachter. Bis dann die Quantenphysik diesem Streben eine wissenschaftliche Grenze setzte.
Es gibt nur einen Weg heraus aus mir, in dem ich mich durch die Augen eines anderen sehe. Diese fremden Augen sehen mich aber wiederum abermals nicht als jenen, der ich bin, sondern über- oder unterbewerten bestimmte Charakteristika ihrem eigenen Selbst entsprechend, sehen außerdem nur die äußere Fassade und wissen nichts von den 60 – 90% in mir, die nur ich von mir wissen könnte, wenn ich sie denn ohne von ihnen beeinflusst zu werden ungefiltert sähe.
Und so gibt es nur einen, der mich wirklich kennt und durch den ich mich tatsächlich so sehen kann, wie ich bin, wenn er in mir ist und ich in ihm. Er, der alle nach dem beurteilt, was wir in unserem Herzen tragen, der die schlimmsten Tiefen erfahren hat, weil er für sie am Kreuz hing und starb. Der von den größten Begabungen weiß, weil er sie erst in uns hineingelegt und uns zugesprochen hat. Der meine Mittelmäßigkeit sieht, nicht nur das Große und das Kleine, weil er Gott ist und wir damit niemals so groß oder klein sein können wie er es ist und wurde…und diese Mittelmäßigkeit geduldig liebt, wie er einst Petrus geduldig liebte, obwohl seine Kleingläubigkeit ihn immer und immer wieder untergehen ließ.
Du kannst dich sehen
So wie du wirklich bist
Das nennt man – und es ist grad voll In 😉
Achtsamkeit
Das kann man nicht „lernen und dann kann man es“
Man kann es aber üben
Es ist ein Prozess
Ein langer Prozess
Jahre
Aber es geht
Ich nenne es lieber Reine Wahrnehmung
Nobody said it would be easy
Üben üben üben
Das Innere aufräumen
Reinigung
Durch Täler gehen und durch Schmerzen
Opfer bringen
– Ich zumindest muss das alles
Manche Menschen sagen ja:
Einfach Sein , ist ganz leicht
Ich kann mir das nicht so vorstellen
Einfach Sein – Ja
Aber leicht ist es nur in kurzen High Fly Erlebnissen
Aber es geht
Sich selbst zu sehen
Mich verfolgt das schon,seit ich Kind war
Ich habe immer darunter gelitten, mich selbst nicht sehen zu können
Auch wenn ich damals noch gar nicht verstanden hab, was ich damit meinte
So langsam wird’s … noch längst nicht immer …
Das Reine Sein
Das Einfach Sein
Jetzt Hier
Und dann kann ich mich wahr-nehmen
Genau so wie ich bin
Jetzt
Alles Liebe ❤
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Dem würde ich mich gerne zu 100% anschließen 🌝
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❤
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